Nach der Melodie von „Vergiss es nie“ sangen am Sonntag die Kirchenbesucher in Wiesentheid begeistert:

Wir danken dir, lieber Karl,

für den Familiengottesdienst,

deine Ideen, deine Lieder, deinen Plan.

Vergiss es nie, lieber Karl,

wir brauchen Dich und Deinen Elan, denn du begeisterst, da kommen wir gern.“

Der Familiengottesdienst in Wiesentheid war der Rahmen, in dem Diakon Karl Leierseder das 25-jährige Jubiläum seiner Diakonenweihe feierte. Nicht nur in Form eines Liedes erhielt er Glückwünsche. Bereits zu Beginn der Messe hatte Dekan Peter Göttke die Besucher eingeladen, ihm mit einem Applaus für sein Wirken zu danken. Während der Messe, in der unterstützt vom Vorbereitungsteam schauspielerisch die Arche Noah erbaut wurde und alle Kinder Kuscheltiere in die Arche setzen durften, hatte Diakon Leierseder die Gelegenheit zu einigen Worten über sein Jubiläum. Er dankte allen für die Begleitung und allen, „die Geduld mit mir hatten, weil ich doch ab und zu ein wenig chaotisch bin“. Wichtig sind ihm die Menschen, denn: „Diakon bin ich nur wegen euch, wegen der Menschen. Und ohne euch würde mir das keine Freude machen.“

Du bist seit 25 Jahren

Diakon aus Leidenschaft,

bist ein Geschenk an uns, begeisterst,

gibt uns immer wieder Kraft,

du bist ein Gedanke Gottes,

ein genialer noch dazu,

du bist du, das ist der Clou,

ja der Clou, ja du bist du.“

Der Familiengottesdienst ist nur eine Veranstaltung, die Diakon Karl Leierseder initiiert hat. Nachdem er am 23. Oktober 1994 von Bischof Paul Werner Scheele zum Diakon geweiht wurde, war er zunächst Diakon im Nebenberuf, bis er 1999 hauptberuflicher Diakon in Wiesentheid und Stadelschwarzach wurde. Als Diakon hatte er ein vielfältiges Aufgabengebiet, von Taufen über Hochzeiten und Beerdigungen hin zu Kommunion- und Firmkatechese, Ministrantenarbeit und Religionsunterricht in Prichsenstadt und Wiesentheid. Es entstanden unter anderem auch das Taize-Gebet, das aus einer Taize-Fahrt hervorging und 15 Jahre lang Bestand hatte, der Bibelkreis, den es immer noch gibt und natürlich viele Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen. Neben dem Religionsunterricht engagierte er sich im Kindergarten Kirchschönbach und in der Ministrantenarbeit. Lange Jahre organisierte er mit einem Team den jährlichen Kinderbibeltag im Schloss Kirchschönbach. Leierseder hat auch eine Ausbildung als Schreiner. „Ich habe immer versucht, die Katechese mit Handwerklichem zu verbinden“, sagt er. Von einigen Kindern weiß er, dass sie immer noch die Basteleien haben, die im Religionsunterricht entstanden sind. „Ich habe erfahren, dass Kinder einem so viel geben können“, sagt der Diakon. „So viel Natürlichkeit und Lebendigkeit, die auch für Erwachsene ansteckend sind, wenn man Kinder in den Gottesdienst einbezieht.“ Zu erleben ist das im Familiengottesdienst, den er jeden zweiten Sonntag im Monat mit einem Team organisiert.

Lieber Karl,

niemand denkt und fühlt

und handelt so wie du

und niemand lächelt,

so wie du’s grad tust.

Wir wünschen Dir, lieber Karl,

lange Gesundheit und viel Glück,

bleib uns erhalten, denn wir brauchen dich.“

Für sein Wirken dankten ihm im Rahmen des Familiengottesdienstes Dekan Peter Göttke sowie Sabine Halbritter und Andrea Weiglein im Namen der Pfarreien Kirchschönbach – Stadelschwarzach – Wiesentheid. Pfarrer Göttke sagte: „Von uns ein Dankeschön, dass du einfach du bist, so wie Gott dich zu uns geschickt hat.“ Von seinem Wirken griff Sabine Halbritter einige Dinge heraus. Etwa die Predigten „in ganz eigener Sprache, die den Glauben lebendig gemacht haben“. Bastelarbeiten, wie die neben ihm stehende Arche. Veranstaltungen wie Bibeltage, Kindergottesdienst und Laudes. Reisen, „die zur Vertiefung meines Gaubens geholfen haben, und das habe ich von anderen auch so gehört“. Auch dazu, dass die Pfarreiengemeinschaft aus Kirchschönbach, Stadelschwarzach und Wiesentheid so problemlos zusammengewachsen sei, „haben wir dir zu verdanken, denn du hast uns vorher miteinander bekannt gemacht“.

Seit 2016 ist er im „Unruhestand“ und weiterhin im Seelsorgeteam St. Benedikt für Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und Liturgie zuständig, nur den Schuldienst hat er seitdem Jüngeren überlassen.

Nach dem Gottesdienst lud Karl Leierseder zu einer Gulaschsuppe vor der Kirche ein, um sein Jubiläum mit den Kindern und Erwachsenen zu feiern.

Bilder: Nathalie Zapf und Paul Schug