Unter dem Titel „Pilger der Hoffnung“ (= Motto des Heiligen Jahres 2025) bietet Pfarrer Matthias Eller in der bevorstehenden Fastenzeit einen Begleitkurs für Exerzitien im Alltag an. Bestandteile sind sechs gemeinsame Gruppentreffen mit biblischen Wochenimpulsen und Erfahrungsaustausch sowie dazwischen fünf individuelle Pilgeretappen im persönlichen Gebet.

Der Kurs bietet Anregungen zur geistlichen Gestaltung des Alltags und führt insbesondere in das Beten mit der Heiligen Schrift sowie in das „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ ein.

Willkommen sind alle, die in ihrem Herzen eine Sehnsucht nach „mehr“ verspüren und ihre Gottesbeziehung vertiefen möchten.

Ergänzend besteht während der Kurszeit auch die Möglichkeit begleitender Einzelgespräche mit Pfarrer Eller. Da der Kurs in seiner Dynamik eine Einheit bildet, ist eine durchgehende Teilnahme wünschenswert.

Ort: Pfarrhaus Wiesentheid, Balth.-Neumann-Str. 1A, 97353 Wiesentheid

Zeit: 18. Februar bis 24. März 2024, jeweils sonntags 18:00 bis max. 19:30 Uhr

Anmeldung & Info: Pfr. Eller, Tel. 09383/9022854, Mail: matthias.eller@bistum-wuerzburg.de

Maximale Teilnehmerzahl: 10 Personen (Kurs vollständig belegt)

 

Was sind Exerzitien (im Alltag)?

Exerzitien meinen wörtlich „Übungen“. Es geht also darum, sich in einer bewusst geistlichen Gestaltung des Alltags einzuüben und dabei mit Gottes Hilfe das eigene Leben Schritt für Schritt mehr auf IHN hin auszurichten.

Ignatius von Loyola (1491 – 1556) formuliert in seinem Exerzitienbuch folgenden Leitgedanken, den er auch „Prinzip und Fundament“ nennt:

Der Mensch ist dazu geschaffen, Gott unseren Herrn zu loben, ihn zu verehren und ihm zu dienen, und so seine Seele zu retten. Die anderen Dinge auf Erden sind für den Menschen geschaffen, um ihm bei der Verfolgung seines Zieles, zu dem hin er geschaffen ist, zu helfen. Hieraus folgt, dass der Mensch diese Dinge soweit zu gebrauchen hat, als sie ihm zu seinem Ziel hin helfen, und soweit zu lassen, als sie ihn daran hindern. (EB 23)

Mit anderen Worten: Nichts kann die innerste Sehnsucht des Menschen erfüllen als Gott allein. Ihn zu suchen und zu finden, nur darauf kommt es im Letzten an. Alles andere ist lediglich Mittel hin zu diesem höchsten Ziel. Exerzitien wollen helfen, jener inneren Freiheit näher zu kommen, die unabhängig macht von jenen kleinen und großen Dingen, die sich gerne an die erste Stelle drängen, aber doch nicht halten können, was sie versprechen.

In Anlehnung an das Motto des bevorstehenden Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“ versteht sich dieses Exerzitienangebot als ein Pilgerweg der Hoffnung diesem besonderen Ereignis entgegen.

Wie gestaltet sich der Pilgerweg dieser Exerzitien konkret?

Zwischen den wöchentlichen Gruppentreffen mit neuen Gebetsanregungen und Hinweisen liegt der eigentliche „Pilgerweg“. Feste Elemente für die persönliche geistliche Tagesgestaltung sind: ein kurzer Morgenritus, das Gebet mit der Heiligen Schrift sowie ein geistlicher Tagesrückblick. Außerdem lädt jeweils ein „Wort der Hoffnung“ dazu sein, sich auch mitten im Tag immer wieder den Zuspruch Gottes in Erinnerung zu rufen.

Die einzelnen Etappen stehen unter den Leitgedanken „Erschaffen zu Gottes Ehre“, „Geliebtes Kind Gottes“, „Licht im Dunkel“, „Heilsame Begegnung“, „Wer ist dieser Jesus?“, sowie zum Weitergehen „Dank und Freude“.

Wie geht das: „Beten mit der Heiligen Schrift“?

Der Schwerpunkt dieser Exerzitien im Alltag liegt auf der (nach Möglichkeit) täglichen Schriftbetrachtung. Hierfür gilt es zunächst individuell für sich einen geeigneten Ort (Ungestörtheit, Ikone, Kreuz, Kerze), einen geeigneten Zeitpunkt im Tagesverlauf, sowie die Dauer des Gebetes (30, 45 oder 60 Minuten) festzulegen. Hat sich der gewählte Rahmen bewährt, empfiehlt es sich an ihm festzuhalten, auch wenn sich an manchen Tagen – ganz wie beim echten Pilgern – vielleicht eher „Unlust“ breitmachen sollte. Das „Beten mit der Heiligen Schrift“ orientiert sich in diesem Exerzitienkurs an den Schritten der ignatianischen Schriftbetrachtung, mit der die Teilnehmenden bei ersten Treffen vertraut gemacht werden.

Worum geht es beim Austausch in der Gruppe?

Im Zentrum des Austausches stehen die je individuellen und ganz persönlichen Gebetserfahrungen aus der vorausgehenden Pilgeretappe. Es soll weder verglichen, kommentiert, noch gar vermeintlich „korrigiert“ werden. Grundlage ist das Vertrauen darauf, dass Gott mit jeder einzelnen Seele, den je einmaligen Weg geht, den er mit ihr gehen möchte. Gleichzeitig ist das, was Gott im Einzelnen wirkt, immer auch zum Nutzen der Gemeinschaft bestimmt. Respektvolles Hören aufeinander und Verschwiegenheit über die Äußerungen anderer sind dafür Voraussetzung. Da die Gebetserfahrung als solche im Mittelpunkt steht, wird die Erörterung eventuell aufkommender theologischer Fragen nur am Rande Platz finden können.

Persönliche Begleitung als ergänzendes Angebot

Es ist gut, geistliche Wege nicht allein für sich zu gehen. Nicht umsonst setzt der christliche Glaube auf die kirchliche Weggemeinschaft. Die Gruppe bietet für Exerzitien im Alltag einen guten Rahmen wechselseitiger Begleitung. Darüber hinaus besteht jedoch während des Exerzitienkurses auch das Angebot zur Begleitung in Einzelgesprächen (einmalig, mehrmalig oder wöchentlich) mit dem Kursbegleiter.

Pfr. Dr. Matthias Eller