Abseits der Stadt liegt inmitten der Weinberge die Wallfahrtskirche „Maria im Weingarten“. Erstmals wird die Kirche 1245 als Kirche auf dem „Altenberg bei Volkach“ urkundlich erwähnt. Bergan führt heute ein gestifteter Kreuzweg von 1864. Zwischen den Jahren 1334 und 1422 lebten Beginen auf dem Kirchberg.

Nach der Auflösung der Beginenklause entwickelte sich die Kirche zu einer Wallfahrtsstätte, da die Marienverehrung sehr stark erblühte. 1447 erfolgte die Weihe der Bergkirche an die Gottesmutter, ehe man Mitte des 15. Jh. mit dem Kirchbau zu Ihren Ehren begann. Zunächst errichtete man den schlanken Chor, der 1451 geweiht worden ist, und begann 1457 mit dem Bau des Langhauses durch Baumeister Kilian Reuter.

1492 wurde die Empore errichtet, wie eine Jahreszahl neben dem Wappen der Grafen von Castell an einer der Stützen berichtet. Mit einer im Jahr 1664 aufgestellten Kanzel setzte die barocke Neuausstattung ein. 1703 wurden die spätgotischen Altäre durch neue im Stil der Barockzeit ersetzt.

1746 erwarb man für einen barocken Hochaltar aus der Abtei Münsterschwarzach. Im Zuge des Historismus verdrängte 1880 eine neugotische Ausstattung die barocken Altäre, die wiederum 1954/1955 entfernt wurde. Nach einer umfassenden Außenrenovierung 1976/1977 wurde 2002 in der Kirche nach den Vorschlägen des Würzburger Domkapitulars Dr. Jürgen Lenssen eine Neugestaltung durchgeführt. Neue Einrichtung und die historische Kirchenausstattung sollen im Zusammenklang den Raum als einen Ort der Stille und Andacht erleben lassen. In den Jahren 2010–2012 erfolgte dann eine erneute Außenrenovierung.

Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen entwarf im Zuge der Innenrenovierung von 2002 den schlichten Zelebrationsaltar, den Ambo, sowie das Chorgestühl. Das Altarbild im Scheitelpunkt des Chores stammt ebenfalls von ihm.

Nachdem die marianischen Thematik in der Kirche sehr stark vertreten ist, wählte der Künstler für den Scheitel- und Endpunkt der Kirche das Thema des auferweckten und verklärten Christus. Aus der linken Hand Christi fließen sieben rote Farbpunkte. Seine rechte Hand ist kaum wahrnehmbar, da sich hier die Gesamtgestalt dem Raum hin öffnet und so auch auf das Tabernakelgehäuse verweist. Diese Öffnung und Zuwendung bezieht sich auch auf die Rosenkranzmadonna. Maria wird so zur Türöffnerin für das Geheimnis Christi, das im Chor hinter ihr räumlich aufleuchtet. Im Chorbogen hängt die Rosenkranzmadonna von Tilman Riemenschneider. Die lebensgroße Madonnenfigur (1,71 m) ist von einem Strahlenkranz umgeben und steht auf einer Wolkensäule.

Mit dem rechten Fuß tritt sie auf die Sichel des Mondes. Drei Engelpaare begleiten die Figur der Gottesmutter, die auf ihrem linken Arm das aufrecht sitzende Kind trägt. Ihm zugeneigt sucht die jedoch keinen Blickkontakt. Umschlossen wird das Marienbild durch einen Kranz stilisierter Rosen. Nach je zehn Rosenblüten folgt eines von fünf Medaillons mit Szenen aus dem Leben Mariens: Oben die Verkündigung, nach rechts folgend die Begegnung mit Elisabeth, die Geburt Christi, die Anbetung der Könige und der Tod Mariens.

Die freie Aufhängung des Bildwerks verlangte auch eine Gestaltung der Rückseite. In der Nacht vom 6. auf den 7. August 1962 wurden Riemenschneiders Madonna im Rosenkranz neben anderen Kunstwerken aus der Wallfahrtskirche gestohlen. Durch ein hohes Lösegeld, das Henri Nannen, Herausgeber und Chefredakteur des Stern, geboten hatte, konnten die Kunstwerke zurückgewonnen werden. 1962/1963 wurden die vielfachen Schäden an der Rosenkranzmadonna behoben, so dass sie am 6. August 1963 wieder auf den Kirchberg zurückkehren konnte. An der rechten Langhauswand hängt das ursprüngliche Chorbogenkreuz, ein großes Kruzifix (um 1490) mit aufgemalten Evangelistensymbolen an den Enden der Kreuzbalken. An der linken Langhauswand ist ein riesiges, bis an die Decke reichendes Fresko des hl. Christophorus zu finden, das um 1500 entstand und bei der Renovierung des Kirchenschiffes 1954/55 wieder freigelegt wurde.

Über dem linken Seitenaltar steht das spätgotische Vesperbild, das seit dem 14. Jh. den Mittelpunkt der Wallfahrt bildet. Die Gruppe, die um 1340 entstand, ist ein frühes Beispiel für den Typus der „schönen Vesperbilder“, die den Ausdruck des Schmerzes in stilles Leid wandeln. Ungestützt liegt Christus auf Schoß seiner Mutter, todesstarr, gemartert und blutüberströmt. Beide zusammen bilden die Form eines Kreuzes. Über dem rechten Seitenaltar ist die Holzplastik der hl. Anna selbdritt aus der Riemenschneider-Werkstatt zu finden.

Wir hoffen deshalb auf Ihr Verständnis für die erbetene Einlass-Spende und danken Ihnen herzlich dafür.

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