Über 60 interessierte Wanderer machten sich am Sonntag, den 30. April 2023, auf den Weg, um unter der Führung von Peter Hess nach Gottes Spuren in und um Rödelsee zu suchen. „Verschieden – und doch verbunden“ lautete das Motto der sechsten Tour der Projektgruppe „Querfeldein – Gottes Wirken auf der Spur“. Gemeint war das ökumenische Miteinander von evangelischen und katholischen Christen in Rödelsee sowie das Judentum rund um den Ort am Schwanberg. Der Start erfolgte in der katholischen Bartholomäuskirche in Rödelsee. Dann führte Peter Hess an Bildstöcken vorbei zu verschiedenen Stationen durch die Weinberge am Schwanberg entlang. Unterstützt wurde er dabei von Mitgliedern der Kirchenverwaltung und des Gemeindeteams. In Erläuterungen zu den unterschiedlichen Regeln innerhalb der Religionen war auch die Weinprinzessin von Rödelsee eingebunden, während Hess in vielen Anekdoten sein fachkundiges Wissen über die Geschichte der Gemeinde Rödelsee auf unterhaltsame Weise preisgab. Die Priorin der Communität Casteller Ring, Schwester Ursula, begleitete die Wanderung und gab interessante Einblicke in das Leben der evangelischen Klosterschwestern auf dem Schwanberg. Höhepunkt der Tour war der Besuch des Jüdischen Friedhofs in Rödelsee, einem der größten in ganz Bayern. Über 2.500 Gräber zählte er einst und war zentraler Friedhof für 20 Gemeinden in der Umgebung – ein eindrucksvoller Ort, an dem Hess detailliert über das Leben und Sterben jüdischer Einwohner in den vergangenen Jahrhunderten berichtete. Mit vielen Liedern und einem Gebet unterstrichen die Wanderer den spirituellen Charakter der Veranstaltung, die in der evangelischen Kirche Rödelsee endete.

Der Termin für die nächste Tour nach der Sommerpause im September/Oktober 2023 wird noch bekanntgegeben.